Ergebnisse Wasseranalyse

Vorweg
Eine schlechte Wasserqualität beeinträchtigt aquatische Ökosysteme, schränkt die menschliche Nutzung des Wassers ein und wirkt sich negativ auf das menschliche Wohlbefinden aus. Im Herbst 2021 wurde eine Reihe von Tests zu Wasser, Sediment, Pflanzen und Beton im Regenwasserbecken vom Tempelhofer Feld durchgeführt, wo sich die Floating University befindet. Im folgenden Text werden einige der wichtigsten Wasserqualitätsparameter vorgestellt. Er ordnet sie in den Kontext des Regenwasserbeckens ein. Es wird erklärt, was die Testergebnisse sind, was sie bedeuten und warum sie wichtig sind. Die Untersuchungen wurden im GBA-Labor in Berlin durchgeführt.

Zusammenfassung der Ergebnisse
Die Wassertests haben uns gezeigt, dass das Wasser im Regenwasserbecken nicht stark verschmutzt ist. Einige der von uns getesteten Parameter liegen innerhalb der vorgeschriebenen Kriterien für das Baden, für Wasserorganismen und für die Gesundheit des Ökosystems. Einige erfüllen die Kriterien für Trinkwasser. Die Parameter, die die Standardkriterien erfüllen, sind: Farbe, Geruch, pH-Wert, Stickstoff, Pestizide und Metalle – Arsen, Kadmium, Nickel, Quecksilber und Silber – im Vergleich zu den entsprechenden Referenzkriterien.

Einige Parameter sind besorgniserregend. Sie sind zu hoch für das Schwimmen oder die Gesundheit von Wasserorganismen und Ökosystemen. Diese bedenklichen Parameter sind: Bakterien, Trübung, Phosphor, Blei, Zink, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Müll. Diese Parameter müssen bei der Planung berücksichtigt und sorgfältig überwacht werden, um die Gesundheit des aquatischen Ökosystems zu gewährleisten oder das Schwimmen im Wasser zu ermöglichen.

  • Bakterien: E. Coli reicht von 165 bis >2.240 cfu/100ml. Gemäß der EU-Baderichtlinie muss der Wert unter 500 liegen, um schwimmen zu dürfen.
  • Bakterien: Enterokokken reichen von 165 bis >>200 cfu/100ml. Gemäß der EU-Baderichtlinie muss der Wert unter 200 liegen, um schwimmen zu dürfen.
  • Phosphor (ein Nährstoff, der das Algenwachstum fördern kann) liegt im Becken zwischen 0,15 und 0,66 mg/L. Für natürliche Schwimmbäder sollte der Phosphorgehalt laut EU-Umweltagentur weniger als 0,01 mg/L betragen. – auch im Liepnitzsee war der Phosphorgehalt zu hoch, er lag bei 0,061 – 0,11 mg/L.
  • Der Bleigehalt im Wasser beträgt 5,6 Mikrogramm/Liter. Der Höchstwert für Trinkwasser liegt laut EU-Trinkwasserrichtlinie bei 5 Mikrogramm/Liter. (In der EU-Baderichtlinie ist kein Höchstwert für das Baden angegeben).
  • Zink hat sich in den Sedimenten des Beckens in Mengen von 2000 bis 2490 mg/kg angesammelt. Unverschmutzte, natürliche Seen weisen in der Regel weniger als 140 mg/kg auf.5 Für die Gesundheit von Organismen, die im Sediment leben, ist ein Wert von weniger als 190 mg/kg wichtig.
  • Im Beton wurden keine Asbest- oder Chemiefasern (MMMF) nachgewiesen. Der Gehalt an Schwermetallen im Beton ist gering und nicht bedenklich. Das bedeutet, dass bei einer Entfernung des Betons keine Gefahr besteht, dass Giftstoffe aus dem Beton freigesetzt werden.
  • Im Regenrückhaltebecken, das derzeit in die Spree entwässert, wird ständig Müll beobachtet. Mikroplastik ist ein wachsendes Problem. Ihre Auswirkungen sind nur unzureichend bekannt, aber sie wurden im Trinkwasser und in natürlichen Gewässern gefunden.

Die Referenzkriterien wurden aus den EU-Richtlinien für Badegewässer (2006/7/EG), Trinkwasser (2020/2184) und Umweltqualität (2008/105/EG), der deutschen Bundesverordnung für Trinkwasser (TrinkwV), Bodenschutz und Altlasten (BBodSchV), der Deutschen Forschungsanstalt für Landespflege und Landschaftsentwicklung (FLL) und der US EPA abgeleitet. Für einige Ergebnisse wurde ein Referenzsee getestet, der Liepnitzsee – ein See in Berlin-Brandenburg mit “ausgezeichneter” Badequalität gemäß den EU-Badegewässerqualitätsnormen – um einen Vergleich mit dem Regenwasserbecken zu ermöglichen.

 

Ergebnisse Wasseranalyse

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