(Re-)Gaining Ecological Futures

Kuratiert von Berit Fischer

Ökosomatik

Mit:
Olive Bieringa
David Bloom
Liz Erber
Berit Fischer
bb FM
Giuliana Kiersz
Raffaele Rufo
Miriam Simun

Floating University‘s zweite Ausgabe des Festivals (Re-)Gaining Ecological Futures konzentriert sich auf das Konzept und die Aktivierung von “Ecosomatics” (Ökosomatik, Griechisch: soma, Körper). Ecosomatics fragt, wie somatisch informierte Praktiken erfahrungsbasiertes (Wieder-)Erlernen und Aktivierung in den Prozessen einer Wissensbildung für ökologisches Bewusstsein unterstützen können. Eine ökologische Wissensbildung, die zu Handlungen der Fürsorge, Regeneration und De-Kolonisierung bewegt, für eine planetarische Verantwortung und ein resonanzsfähiges Mit-der Welt-Sein.

(Re-)Gaining Ecological Futures ist ein Festival der affektiven Begegnungen und des kollektiven Engagements, das auf ganzheitliche Weise die Frage stellt, wie wir von der Naturwelt lernen können, und wie wir in unserer technokratischen Zeit eine neue Synthese für ein inklusiveres und “kosmo-logischeres” Wissen schaffen können. Das Festival teilt Vorschläge zur Reflexion und zum Handeln, wie wir zur Gestaltung ökologischer Zusammenhänge und Wechselwirkungen beitragen können, und es setzt sich kritisch mit der menschenzentrierten Ontologie und dem Dualismus zwischen Natur und Kultur auseinander.

Foto: Alpha Nova Galerie Futura

Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Alle Körper und Kulturen sind willkommen, keine Vorkenntnisse oder besonderen Fähigkeiten erforderlich.
Die Workshops können auch unabhängig voneinander besucht werden. Begrenzte Teilnehmerzahl; wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Bitte direkt bei den jeweiligen Workshopleiter:innen anmelden.
COVID-19: Damit sich alle wohlfühlen, bitte ein offizielles negatives Testergebnis vom selben Tag mitbringen, unabhängig davon, ob man geimpft ist oder nicht.

Programm

Donnerstag
23–06–22

10-13 Uhr
Verkörperung & Fermentation

[Workshop]

Das Fermentieren von Lebensmitteln ist ein wesentlicher Bestandteil fast aller menschlichen Kulturen – und auch einiger jenseits des Menschlichen! Viele von uns haben die Fermentation während der Lockdowns in letzter Zeit wiederentdeckt. Diese wunderschöne, produktive und köstliche Beziehung zu den Mikroorganismen, die uns umgeben, kann einen Ausgleich zur Angst darstellen, die derzeit unsere Beziehung zum Mikrobiellen durchdringt. Sie fördert nicht nur die Gemeinschaft zwischen Menschen auf sozialer Ebene, sondern kann unsere Wahrnehmung erweitern, auf die kleineren, ruhigeren Spezies unter uns. Die Fermentation bietet gesundheitlichen Nutzen (z.B. der Entgiftung) und ergänzt unseren Stoffwechsel, indem sie den Verdauungsprozess unseres Körpers in einen Dialog mit einem entsprechenden Prozess im Außen bringt. In diesem Workshop werden wir unser Verdauungssystem somatisch in Bewegung erforschen und die ökologischen, politischen und spirituellen (!) Aspekte der Fermentation unserer Lebensmittel diskutieren. Wir werden uns auch mit praktischer Fermentation beschäftigen und alle werden am Ende ein paar Floating Fermente mit nach Hause nehmen können! Der Workshop ist offen für alle Körper. Wenn Ihr Gläser, Messer, Schneidebretter, Reiben, Gemüse, Kräuter, Gewürze habt, die Ihr mitbringen könnt, sehr gerne! Wir werden auch einiges zur Verfügung stellen, alles zusammentun und dann mit dem arbeiten, was da ist.

► Anmeldung: david@davidbloom.info

David Bloom (Pronomen: er) ist Choreograph, Tänzer, Lehrer, Elternteil, Filmemacher, Pianist, Bodyworker und fermentierender jüdischer Mystiker. Seine Arbeit dreht sich um Fragen des Begehrens, der Intimität, Grenzen, Machtdynamiken, Consent, sowie Bestäubung, Lust, Raum, Verdauungssystem, Fermentation, Sauerteig, Schönheit, Atem, Zeit, Spirit und Transformation. davidbloom.info

14-17 Uhr
Re-Imaginieren

Ein Schreibtreff zum Thema Ökosomatik

[Workshop]

Der Workshop ist ein kollektiver, sensibler und politischer Raum, in dem wir kollaboratives Denken durch Schreiben praktizieren. Ziel ist es, über Sprache und den Akt des Benennens in Bezug auf die Territorien, die wir bewohnen, und die Territorien, die uns bewohnen, nachzudenken. Dabei betrachten wir das Territorium als das Ökosystem, in dem wir leben, denken, schaffen und uns bewegen. Inspiriert von lateinamerikanischen Denker:innen werden wir über den Begriff der “Ökosomatik” im Zusammenhang mit Feminismus und Dekolonialität nachdenken. Durch das Schreiben als soziale und gemeinschaftliche Praxis wollen wir die Erzählungen, die wir in Bezug auf unsere Existenz und unser Leben geerbt haben, überdenken und umschreiben, um neue Strukturen für unsere Gedanken, Gefühle und ökologischen Beziehungen zu schaffen. Während des Workshops werden wir mit Materialien arbeiten, die wir am Eröffnungsabend mit den Besucher:innen zur Teilnahme teilen werden. Alle Körper und alle Geschlechter sind willkommen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich und jede Teilnehmer:in ist eingeladen, in der Sprache zu schreiben, in der man sich am wohlsten fühlt.

► Anmeldung: writinggatherings@gmail.com

Giuliana Kiersz ist eine feministische Autorin und Künstlerin. Mit ihren Methoden erforscht sie unsere Beziehung zur Sprache, um Fantasien zu schaffen, die den sozialen und politischen Horizont verschieben, und um das Schreiben als kollektiven Akt zu praktizieren, um die politische Dimension der Worte zu erweitern. giulianakiersz.com

Öffentliche Eröffnung
19–22 pm

19h
Transhumanist Cephalopod Evolution

[Audioguide]

Transhumanist Cephalopod Evolution – The Audio Guide (TCE) für eine ökologische, verkörperte und ethische Annäherung an “die Zukunft” nasser Realitäten. Mit dem Cephalopoden als Vorbild ist TCE ein psycho-physisches Trainingsprogramm zur Weiterentwicklung des Menschen. Wir trainieren drei zentrale Fähigkeiten der Kopffüßer: (1) Sehen mit der Haut (2) Gestaltwandeln: a. Hyperwahrnehmung der eigenen hyperlokalen Umgebung und b. Selbst-Neu-Orientierung für beste Widerstandsfähigkeit (3) Verteilte Intelligenz: Das Nervensystem der Kopffüßer unterscheidet sich radikal von dem menschlichen – 3/5 ihrer Neuronen befinden sich in den Armen. Manche sagen, die Krake sei ein einziger Organismus mit 9 Gehirnen. Aus einer anderen Perspektive können wir sagen, dass es sich um neun Organismen handelt, die in einer einzigen Haut untergebracht sind. Wie können mehrere menschlich/ähnliche(+) Wesen einen einzigen Organismus mit verteilten Wahrnehmungs- und Entscheidungsfähigkeiten bewohnen? Jenseits von Verhandlungen, jenseits von Zusammenarbeit: hin zu einer gemeinsamen Absicht. Transhumanist Cephalopod Evolution – The Audio Guide wurde in Zusammenarbeit mit luciana achugar entwickelt, inspiriert durch ihre pleasure praxis. Diese kurze einführende Audio-Session stellt das psycho-physische Trainingsprogramm vor und führt die Teilnehmer:innen durch einige Übungen der Transhumanist Cephalopod Evolution im Kontext der Floating University.

Listen to the Audioguide

Miriam Simun ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die an Orten der Kollision von Körpern und sich schnell entwickelnden soziotechnischen Ökosystemen arbeitet. Ihre Praxis umfasst verschiedene Formate wie Bild und Bewegtbild, Performance, Installation und gemeinschaftliche sensorische Erfahrungen. linktr.ee/mseamoon

19-22h
Re-Imaginieren

Montag: Closed
Dienstag: Closed
Mittwoch: Closed
Donnerstag: Closed
Freitag: Closed
Samstag: Closed
Sonntag: Closed

Der Workshop ist ein kollektiver, sensibler und politischer Raum, in dem wir kollaboratives Denken durch Schreiben praktizieren. Ziel ist es, über Sprache und den Akt des Benennens in Bezug auf die Territorien, die wir bewohnen, und die Territorien, die uns bewohnen, nachzudenken. Dabei betrachten wir das Territorium als das Ökosystem, in dem wir leben, denken, schaffen und uns bewegen.

► Keine Registrierung erforderlich

Giuliana Kiersz ist eine feministische Autorin und Künstlerin. Mit ihren Methoden erforscht sie unsere Beziehung zur Sprache, um Fantasien zu schaffen, die den sozialen und politischen Horizont verschieben, und um das Schreiben als kollektiven Akt zu praktizieren, um die politische Dimension der Worte zu erweitern. giulianakiersz.com

19:15-20h
Somatische Kunst und Lebenswerte Zukünfte

Somatic Arts and Liveable Futures

[Interaktiver Vortrag, live übertragen von THF Radio Berlin, thfradio.de]

Dieser interaktive Vortrag erkundet die Rolle somatischer Künste bei der Infragestellung der Trennung zwischen Mensch und Natur, die typisch in der anthropozentrischen Kultur ist, und in der Debatte darüber, wie angesichts der ökologischen Katastrophe eine lebenswerte Zukunft entstehen kann. Wir werden über die Möglichkeit nachdenken, unser Öko-Bewusstsein durch verkörperte Praktiken der Verbundenheit mit nicht-menschlichen Lebewesen und Systemen zu reaktivieren. Wir werden die historischen und kulturellen Bedingungen erörtern, die das wachsende Feld der ökosomatischen Praktiken prägen, und ihre politischen Implikationen als Akte der Fürsorge, der Zusammenarbeit und des kritischen Denkens bewerten. Natasha Myers’ Konzept des Planthroposzene wird als Beispiel dafür dienen, wie wir uns die Assemblagen von “Szenen oder Epistemen, sowohl alter als auch moderner Art” vorstellen können, in denen Menschen mit anderen Lebensformen “konspirieren”, d.h. buchstäblich und metaphorisch zusammen atmen können (Myers, 2020). Während des Vortrags werden die Zuhörer:innen durch Bewegung durch einige erfahrbar gemachte Bewusstseinsprozesse geführt.

► Keine Registrierung erforderlich

Raffaele Rufo (PhD) st Tanz- und Bewegungskünstler, Pädagoge und Wissenschaftler für Sinneswahrnehmung. Nachdem er mehr als zwei Jahrzehnte lang durch Europa, Afrika und Australien getourt ist, lebt Raffaele jetzt in einem Naturschutzgebiet an der Küste Roms, wo er die ökosomatischen Grenzen der Verkörperung erforscht. raffaelerufo.com

20:30-22h
Digestive Dances

[throughout the evening]

Tänzer, Choreograph und Fermentierender Jüdischer Mystiker David Bloom wird im Laufe des Abends ein paar emergente performative Interventionen anbieten, inspiriert von seinem Workshop am Vormittag zu Verkörperung & Fermentation.

20-22h
DJ Set: bb FM

bb FM ist Radiohost und Musiksammlerin. Als Part der THF Radio Community macht sie u.a. die Show “sounds like”, in der Farben musikalisch interpretiert werden. In ihren DJ Sets spielen Emotionen eine wichtige Rolle – ihr könnt elektronische und sphärische Klänge erwarten.

► Keine Registrierung erforderlich

linktr.ee
mixcloud

Freitag
24–06–22

10-13 Uhr
ReWilding des Menschliches Körpers

Bewegung – Embodiment – Umwelt – Wasser

[Workshop]

Die meisten von uns fühlen, dass auf der Welt etwas schief läuft. Oft wird berichtet, dass der “Tipping-point” bald kommt. Gleichzeitig spüren wir bemerkbare Konsequenzen des Klimawandels und sozialen Stress. Die globale Ökonomie scheint durch Politik und private Konzerne kontrolliert zu werden. Was können wir als Individuen tun? Um unsere „response-ability“ anzuregen und wieder ins Leben zu bringen, kommen wir zusammen, um in diese Umwelt- und sozialen Themen hineinzuspüren und zu merken, wie sie uns bewegen. Wir geben dabei speziell Fokus auf das Thema Wasser, welches bei vielen sozialen oder Umweltthemen eine zentrale Rolle spielt. Als Wasserwesen erkunden wir die Eigenschaften von Wasser und wie diese uns über unseren eigenen Körper und unsere Verbindungen mit der Um-Welt informieren können. Durch einen Ablauf geführter Übungen kommen wir in unsere Kreativität und teilen miteinander durch Wort, Tanz und Bewegung. Dieser Prozess ist potenziell heilsam für uns, da er uns in eine bessere Verbindung mit uns selbst, anderen und der Welt um uns herum bringt. Bitte komme in bequemer Kleidung und bringe Wasser zum Trinken mit. Offen für alle Körper.

► Anmeldung: lerber@gmail.com

Liz Erber ist Tanzkünstlerin mit den Schwerpunkten Choreografie, Verkörperung, Unterrichten und Performance. Sie lebt in Oderberg, Brandenburg, wo sie zusammen mit ihrem Partner das gemeinnützige KuNaKu – Haus für Kunst, Natur und Kultur gegründet hat. Ihr Ziel ist es, Kunst, Kulturverständnis, Natur und Nachhaltigkeit zu vereinen. lizerber.com

14-17 Uhr
Resisting Extinction
[cancelled]

Aus unvorhersehbaren familiären Gründen ist dieser Workshop leider abgesagt.

[Workshop]

Resisting Extinction lädt uns ein, nicht nur nach vorne zu schauen, sondern uns umzusehen und zu bemerken, was wir verlieren. Diese ökologische Krise ist auch eine Identitätskrise. Alles ist im Wandel begriffen. Dieser Workshop bietet ökosomatische Praktiken für verkörpertes Wissen, um unsere Beziehungsfelder zu reparieren. Wir werden unsere Fähigkeiten verbessern: zu improvisieren, zu spielen, zu experimentieren, aufnahmefähig und im Unbekannten zu sein und darauf zu vertrauen, dass wir die Ressourcen in unseren Körpern haben, um zu verhandeln, zu überleben und zu erblühen. Ökosomatik ist ein dynamischer Ansatz zum Lernen und Leben und stellt die Frage, wie Verkörperung eine Rolle in Wissensbildung spielt, die uns alle dabei unterstützen kann, von der Besorgnis über die ökologische Krise zur Fürsorge und zum Handeln überzugehen. Gemeinsam werden wir uns darin üben, zu leben, zu atmen, zu spüren, wahrzunehmen, zu verdauen, zu sterben und zu zerfallen, um uns zu helfen, mehr von der gesamten Skala der Empfindlichkeiten und Intelligenzen in uns und außerhalb von uns wahrzunehmen; die transformierenden Räume, das Vorher und das Nachher und unser Beziehungsgeflecht wieder aufzubauen. Unabhängig von Erfahrungsgrad, richtet sich diese Session an alle, die sich für Bewegung, Körper und Bewusstsein interessieren. Es sind keine besonderen Fähigkeiten erforderlich, und wir heißen alle Körper, unabhängig von ihren Fähigkeiten willkommen.

► Anmeldung: everybody@bodycartography.org

Olive Bieringa ist eine Tanz-, Performance- und bildende Künstlerin, die an der Schnittstelle von sozialer und kreativer Praxis, Pädagogik und Heilung arbeitet. Sie ist Lehrerin und Praktikerin von Body-Mind Centering, Programmdirektorin von Somatic Education Australasia und Teil von BodyCartography, das sich auf die Wiederverzauberung von Verkörperung, Beziehung und Präsenz konzentriert. Sie ist Doktorandin an der Theaterakademie, Uniarts, Helsinki. bodycartography.org

Samstag
25–06–22

10-13 Uhr
Labor für Radikale Empathie

[Workshop]

Das Radical Empathy Lab (REL) ist ein nomadisches, fortlaufendes öko-soziales Forschungslabor für eine ganzheitliche Wissensproduktion. Es aktiviert ein relationales, ein in Beziehung setzendes Lernen (im Gegensatz zu einem rein informativen Lernen) und bezieht was die brasilianische Theoretikerin Suely Rolnik “den wissenden Körper” nennt mit ein. REL experimentiert mit transdisziplinären, ganzheitlichen Ansätzen, bei denen das Kognitive mit dem Nicht-Semiotischen verwoben wird. Das Lab ist bestrebt –durch Übungen, die von Deep Listening, feministischer und radikaler Pädagogik und Achtsamkeitspraktiken inspiriert sind– die Verbindung zu den fühlenden, wissenden und ökologisch miteinander verbundenen Körpern wiederherzustellen und zu aktivieren, um auf mikropolitischer Ebene ein kritisches Bewusstsein für unsere ökologischen Verstrickungen zu entwickeln. REL erforscht neue Formen des Zusammenseins, die es ermöglichen zumindest temporär zu reflektieren, neu zu fühlen und eine reaktionäre Anästhesie (Griechisch: an-aesthēsis, ohne Empfindung) aufzuheben. Indem REL zwischen individueller und kollektiver Handlung agiert, untersucht es die Beziehung zwischen Mikro- und Makrodimension von Handlungsmacht (agency) und experimentiert mit Praktiken, die das Potential haben den (sozialen) Körper und seine ökologische Beziehung zum „Anderen“ zu dekolonisieren und de-subjektivieren. Bitte komme in bequemer Kleidung und bringe eine Matte oder Decke zum Sitzen mit.

► Anmeldung: artcontent@gmail.com

Berit Fischer (PhD) ist Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Wissenschaftlerin. Ihre Forschung umfasst ganzheitliche und erfahrungsbasierte Wissensproduktion, affektive transformative Kuration und postrepräsentative Praxis. Ihre Arbeit entfaltet sich oft in Formen von affektiven Begegnungen und relationalem Lernen. Im Jahr 2016 gründete sie das Radical Empathy Lab. beritfischer.org

14-17 Uhr
Ökokinetik

Reziprozität mit Pflanzen Verkörpern

[Workshop]

Wie kann eine somatische Auseinandersetzung mit Pflanzen helfen, unsere Beziehung zur körperlichen Bewegung, als einen radikalen Bestandteil des gesamten Körpers Erde wiederherzustellen? In diesem dreistündigen Outdoor-Workshop werden wir eine Reihe improvisierter Wege erkunden, um uns auf somatische Empfindungen einzulassen, zu hören, und einfühlsame Zeugen der sinnlichen Präsenz von Bäumen, Sträuchern, Schilf und anderen pflanzlichen Wesen zu werden, die das Regenwasserbecken bewohnen. Wege, die die Komfortzone unserer städtischen Körper –als saubere, sichere und losgelöste Körper– in Frage stellen und uns bescheiden erkennen lassen, dass wir hier sind, weil auch andere Lebensformen hier sind. Die Teilnehmer:innen werden angeregt, sich von den Impulsen –die sie von dem erhalten, was sie wahrnehmen– bewegen zu lassen. Die Verkörperung dieses erweiterten und verstärkten Wahrnehmungsfeldes ermöglicht ein Wissen darüber, wie wir gegenseitig nährende Beziehungen mit dem Mehr-als-Menschlichen kultivieren können, das auf jede andere Weise schwer zu erreichen ist. Ökokinetisches Wissen nährt das ökologische Bewusstsein und re-aktiviert unsere Resonanzfähigkeit (response-ability) als Akteure für ein ethisches und nachhaltigen Leben. Alle Körper sind willkommen. Bitte komme in bequemer und Wetter angepasster Kleidung und bringe eine Flasche Trinkwasser mit.

► Anmeldung: raffaele.rufo@gmail.com

Raffaele Rufo (PhD) ist Tanz- und Bewegungskünstler, Pädagoge und Wissenschaftler für Sinneswahrnehmung. Nachdem er mehr als zwei Jahrzehnte lang durch Europa, Afrika und Australien getourt ist, lebt Raffaele jetzt in einem Naturschutzgebiet an der Küste Roms, wo er die ökosomatischen Grenzen der Verkörperung erforscht. raffaelerufo.com
Kuratorin: Berit Fischer
Programm Assistentin: Pia Groleger
Photographie: Lorène Blanche Goesele
Grafikdesign: Roman Karrer
Produktion: Ute Lindenbeck
Technik: Felix Wierschbitzki
Architektur: Lorenz Kuschnig, Florian Stirnemann, Felix Wierschbitzki
Räumliche Experimente und Transformationen 2022: Lorenz Kuschnig, Raul Walch
Baumanagement: Lorenz Kuschnig
Bauteam 2021: Ariel Curtelin, Benjamin Frick, Esther Bonneau, Felix Wieschbitzki, Geselle Jonas, Jan Schlake, Maxie Schneider, Jeanne Astrup-Chauvaux, Johan Kirsimäe, Jonas Johnke, Lorenz Kuschnig, Moritz Welmeskirch, Samuel Boche
Volunteers 2022: Anthony Kei George Peter Juro Gätje-Urayama, Paula Granda Ojeda, Paula Härtel, Daria Vogel, Hannah Langels, Lilian Furrer, Pablo Raventos, Robert Zanona, Ana Obara Takano, Thijs Vleeschouwer, Sandra Revuelta, Klara-Zoi Alfieri, Andrew Wu, Kristyna Dvorakova, Nica Bue, Antoine Apruzzese, Lucie Bortoli, Sarah Fairweather, Jonas Möller, Lena Köster, Valentina Astudillo

Archive

(Re-)Gaining Ecological Futures ist Teil des Projekts “Natureculture Pedagogies”, gefördert von: Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen (zweijährig) der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.