Der Fluss sind wir
Nacht der Ideen
Am 4. und 5. Juli findet in Berlin das Programm „THE NIGHT OF IDEAS: We are the RIVER / Wir sind der FLUSS“ statt – mit dem Ziel, über den „legalen Aufstand“ der Naturelemente nachzudenken.
Seitdem der Jurist Christopher Stone 1972 vorschlug, den rechtlichen Status von Bäumen zu ändern – sie nicht mehr als „Objekte“, sondern als „Subjekte“ zu betrachten, damit sie vor Gericht für ihre nicht-menschlichen Perspektiven und Werte eintreten können – wächst weltweit eine Bewegung, die nicht-menschlichen Wesen Rechte zuspricht.
Es ist eine stille Revolution, in der Flüsse, Seen, Lagunen, Ozeane nach und nach den Status von „juristischen Personen“ erhalten und Rechte zugesprochen bekommen – so etwa in Ecuador, wo die Pachamama 2008 in die Verfassung aufgenommen wurde, oder 2017 in Neuseeland, wo der Whanganui-Fluss offiziell als Rechtsperson anerkannt wurde.
Doch wie bekommen Flüsse und andere natürliche Entitäten in Europa eine Stimme? Mit welchen Werkzeugen, Erzählungen, Perspektiven und Paradigmen arbeiten wir, um einen ontologischen und juristischen Wandel zu ermöglichen?
Das Festival will einen Raum für gemeinsames Denken und kollektiven Austausch über die Rechte der Natur schaffen – ein Rahmen, in dem Kunst, Wissenschaft, Recht, Theorie, manuelle und verkörperte Praxis zusammenwirken, um unsere Beziehung zu Flüssen als „Personen“ oder „Entitäten“ neu zu denken – insbesondere zur Spree – und uns dabei zu helfen, eine inklusivere, nachhaltigere und lebenswertere Zukunft zu entwerfen.
Das Festival wird vom Institut Français Deutschland gemeinsam mit Mitgliedern von Floating e.V. (Garance Maurer, Jeanne Astrup-Chauvaux und Silja Teresa Huppertz) organisiert und in Ko-Kuration mit dem Künstler und Autor Camille de Toledo durchgeführt.
Zugang zum kompletten Programm hier.