Situated Creative Practices for the Pluriverse

Creative Europe

SIT-PLU (Situated Creative Practices for the Pluriverse – Verortete kreative Praktiken für das Pluriversum) ist ein Creative-Europe-Kooperationsprojekt, das sich sozio-ökologischen Herausforderungen durch kontextspezifische künstlerische Interventionen widmet.
Ausgehend vom zapatistischen Konzept des Pluriversums – „eine Welt, in der viele Welten Platz haben“ – bejaht das Projekt vielfältige Formen des Wissens und Lebens. Im Mittelpunkt stehen buen vivir (soziales Wohlergehen), gemeinschaftliche Verbundenheit sowie die Beziehungen zwischen menschlichen und mehr-als-menschlichen Wesen.

SIT-PLU denkt Kunst und Kultur neu – als transformative Werkzeuge für ökologische Erneuerung und soziale Gerechtigkeit. Das Projekt stärkt pluriversale Diskurse in Europa, indem es Perspektiven und Praktiken der Globalen Mehrheit in europäische kreative Kontexte einbringt.

SIT-PLU entwickelt kreative Methodologien, die auf spezifische sozio-ökologische Kontexte reagieren und ländliche, periurbane und urbane Räume miteinander verbinden.

Methodologie und Aktivitäten

SIT-PLU gliedert sich in drei zentrale Programmlinien: die verorteten Residenzen (SIT-RES), die Pluriversalen Labore(PLU-LABs) sowie das Austausch- und Evaluationsprogramm (EX-EV). Diese Formate fördern künstlerisches Experimentieren und transregionalen Wissensaustausch innerhalb Europas.

Residencies (SIT-RES):
ZEMOS98 (Spain): Exploring rural practices in the Cantabrian Mountains.
Idensitat (Barcelona): Engaging with urban-social dynamics near the Besòs River.
Lungomare (Bolzano): Investigating riverscapes and their ecological interconnections.
Baltan (Netherlands): Highlighting rural futures at Landpark Assisië in Noord-Brabant.

Pluriversal Laboratories (PLU-LABs):
LUCA Lab (Ghent):
Situated at Park/Castle Ter Beken, this lab challenges anthropocentric narratives through inclusive, multi-species storytelling and community collaboration.
EINA Lab (Barcelona): Focused on the urban-peri-urban transition at Collserola Mountain, the project explores the synergy between the natural park and the EINA campus through regenerative design.
UPV Lab (Valencia): Redirected its efforts to documenting the impact of the October 2024 DANA floods, which severely affected the Valencian community.

Practices of Encounter
Practices of Encounter arbeitet auf den Aufbau einer Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Lernens unter den Projektpartner*innen hin und wird von der Floating University begleitet. Eine Reihe von Versammlungen vor Ort und Online-Agoras bieten Raum für kollektive Reflexion über ortsspezifische Praktiken und Interventionen – mit der Frage, wie diese auf ihre Umgebungen reagieren, sich im Laufe der Zeit verändern und in unterschiedlichen Kontexten Resonanz erzeugen.
Diese fortlaufenden Austausche halten Methoden offen, beweglich und kontextbezogen.
Mit der Zeit werden die aus diesem Prozess hervorgehenden Einsichten in einem Interaktiven Atlas zusammengeführt – eine Art Tragetasche – als Sammlung von situierten Ansätzen für Kunst- und Kulturschaffende, die im Feld der sozio-ökologischen Transformation arbeiten.

Erstes Treffen: Berlin

Bilder: Sebastian Díaz de León

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Das erste Practices of Encounter-Treffen fand vom 5. bis 7. Juni 2025 bei Floating statt und markierte den Moment, in dem sich alle Projektpartner*innen zum ersten Mal persönlich begegneten. Über drei Tage hinweg entfaltete sich das Programm durch gemeinsame Mahlzeiten, Spaziergänge, Arbeitssitzungen und Gespräche an verschiedenen Orten der Floating University – vom Auditorium über den urbanen Wald bis hin zur Küche und dem Regenpalast.

 

Die Gruppe widmete Zeit, um spielerisch mit dem von Lungomare und Baltan mitentwickelten visuellen Identitätstool zu arbeiten; nahm an einer Toolkit-Sitzung teil, in der dieses neu als Begleiter gedacht wurde; besprach nächste Schritte in den Sitzungen des Steuerungsgremiums; und besuchte die SPORE Initiative.

Am Freitagabend fand eine öffentliche Veranstaltung statt, bei der Elizabeth Gallón Droste, Pablo Calderón Salazar und Lorenzo Gerbi im Gespräch mit Rosaura Romero über künstlerische Praktiken im Pluriversum, radikale Pädagogik und gemeinschaftsbasiertes Wissen diskutierten. Der Abend diente auch dazu, das Projekt einem breiteren Publikum vorzustellen und Fragen zur offenen Ausschreibung für die Residenzen zu beantworten.

 

Eine Frage, die in diesem Treffen aufkam und den Prozess weiterhin begleitet:
Wie lassen sich romantisierte Vorstellungen vom „Pluriversum“ hinterfragen – und stattdessen das Pluriversum dort finden, wo wir bereits leben?

SIT-PLU ist ein Creative-Europe-Projekt, das sich mit sozio-ökologischen Herausforderungen durch ortsspezifische künstlerische Praktiken auseinandersetzt. Gefördert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen stammen jedoch ausschließlich von den Autor*innen und spiegeln nicht notwendigerweise die der Europäischen Union oder der EACEA wider. Weder die Europäische Union noch die gewährende Behörde können für sie verantwortlich gemacht werden. (GA Art. 17)