Learnscapes 2022
Aufbauend auf den verschiedenen internationalen Kooperationen der Floating University mit mehr als dürstenden Universitäten seit 2018, laden wir nun erneut Lehrende mit Studierenden – oder Studierende mit Lehrenden – ein, die Floating Learnscapes im Sommer 2022 zu gestalten und zu besamen.
Akademische Einrichtungen und Dozent*innen sind eingeladen, mit ihren Gruppen auf das Gelände der Floating University zu ziehen, um hier zu verweilen und ihr akademisches Programm durchzuführen. Wir möchten, dass sich Studierende aller Fachrichtungen auf unserem innerstädtischen Offshore-Campus austauschen, forschen und gleichzeitig Sandburgen bauen. Wir möchten, dass sie über Themen nachdenken, die in einer sich ständig verändernden Urbanität von Bedeutung sind. Mit den mitgebrachten Seminaren, Kursen und Programmen, Formaten und Themen hoffen wir, den Horizont unserer Lernlandschaften zu erweitern. Die Themen können von kritischer Forschung über soziale, architektonische, städtebauliche und ökologische Belange und Entwürfe bis hin zur Schaffung funktionierender Räume für Lernen, Kommunikation, Gemeinschaft und eine selbstorganisierte Zivilgesellschaft reichen.
Die Floating Learnscapes werden vom Floating e.V., einem selbstorganisierten Verein, vorbereitet, ausgerichtet und moderiert, an dem Akteur*innen aus einem breiten Spektrum von Bereichen beteiligt sind. Wir treffen uns, um zusammenzuarbeiten, mitzugestalten und auf eine fantasievolle Zukunft hinzuarbeiten. Wir bieten viel Raum, Inspiration und Infrastruktur, aber kein Geld und keinen Platz zum Übernachten. Wir erwarten von akademischen Gruppen, dass sie sehr selbstorganisiert und unabhängig sind; dass sie für sich und andere kochen, ihr Geschirr abwaschen, ihren Müll entsorgen und offen für Zusammenarbeit und Besucher*innen von anderen Planeten sind.
Programm – Sommer 2022
Urban Talks („Stadtgespräche“)
Termine: 11.05, 18.05, 01.06, 21.06, 29.06.2022
(Dr. Anna Steigemann, Dr. Christian Haid, Dr. Moritz Ahlert, Prof. Markus Bader)
Die Urban Talk Reihe an der Floating University ist eine gemeinsame öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung von Habitat Unit/TU Berlin mit dem Design Studio „Safer City, Safer Housing?“ (Dr. Anna Steigemann/Dr. Christian Haid), dem Bachelorseminar “Collective Housing at Berlin’s City Borders” (Dr. Moritz Ahlert) und dem Seminar “Talking about collectivities and inclusion in housing” der UdK studio raumproduktion (Prof. Markus Bader).
Die Vortragsreihe widmet sich verschiedenen Aspekten kollektiven und alternativen Wohnens für marginalisierte Gruppen, wie z.B. für Geflüchtete, die Queer-Community oder für die innerstädtische Armut, und fragt, welche solidarischen und urbanen Commons-Modelle, Praktiken, Strategien, Ansätze und Räume als mögliche Katalysatoren für eine größere urbane und gesellschaftliche Transformation hin zu einer gerechten Stadt verstanden werden können.
11.05.22 // 18.00h // Queeres und feministisches Wohnen: Nina Fraeser (TUB/HCU), Rat und Tat Berlin, mollies Wagenburg
18.05.22 // 18.00h // Kollektives Wohnen: Angelika Drescher (Bauhaus der Erde/Edith Maryon Stiftung), Lebensort Vielfalt/Schwulenberatung, Anna Heilgemeier (TUB/Mietshäusersyndikat)
01.06.22 // 18.00h // mit Antje Buchholz (BAR Architekten)
21.06.22 // 19.00h // kollektive Praxis / kollektives Wohnen: Cristina Gamboa (lacol – LaBorda) > dieser Vortrag findet in der UdK, Hardenbergstraße 33, Raum 310 statt
29.06.22 // 18.00h // mit Jos Boys
Universität der Künste Berlin, Fachbereich Design, Kunst und Medien, Experimentalfilm / Medienkunst
The woman who flew into space from her apartment („Die Frau, die von ihrer Wohnung aus ins All flog“)
Sommersemester 2022
Vanina Saracino und Prof. Nina Fischer
Das Seminar „The woman who flew into space from her apartment“ wird eine unvollständige Übersicht über die weiblichen Perspektiven auf Science Fiction in Literatur, Kino und bildender Kunst bieten und versuchen, die einzigartigen Erzählungen von Empowerment – feministisch, dekolonial und ökologisch – hervorzuheben, die zu oft übersehen wurden und die außerhalb des Genre-Stereotyps von intergalaktischen Kriegen und Erzählungen von Knappheit oder Eskapismus gedeihen. Unsere Treffen werden sich um spekulative Fabeln drehen, die sich weit von den vorherrschenden Erzählungen entfernen, wobei wir insbesondere den Beitrag von Frauen zum Genre über verschiedene Epochen und künstlerische Ausdrucksformen hinweg hervorheben und das Potenzial der SF zur Veranschaulichung und zum Verständnis der Gegenwart, zur Schaffung eines Vokabulars des Widerstands und einer visuellen Kultur gegen Diskriminierung und koloniale Macht sowie zur Aktivierung der Erzählungen im Hinblick auf eine gerechtere Zukunft für alle Kreaturen auf Terra und darüber hinaus aufzeigen werden. Der Titel des Seminars ist ein Wortspiel mit Ilya Kabakovs ikonischer Installation The man who flew into space from his apartment (1984).
Aktuelle Situation – UdK Berlin
Universität der Künste Berlin, Bauplanung und Entwerfen
studio raumproduktion 22: architekturen der inklusion
Sommersemester 2022, dienstags
Prof. Markus Bader
Wie können Architekturen inklusiver werden? Wie kann eine definierte räumliche Konfiguration aus dauerhaften Materialien Qualitäten für Vielfalt, Gleichzeitigkeit und Koexistenz bieten? Wie kann Architektur offener werden für viele, die nicht Teil der immer exklusiveren Formen der Raumproduktion sind? Wie können wir als Raumschaffende, als Architekten handeln?
In diesem Projekt setzen wir unsere Untersuchung eines Geländes in Friedrichshain in Zusammenarbeit mit lokalbau fort. Wir entwickeln ein tieferes Verständnis für urbane Transformationsprozesse und wie wir uns als Raumpraktiker darin einordnen können. Wir tun dies, indem wir analysieren, diskutieren, intervenieren, entwerfen, vorschlagen, testen, strategisieren, präsentieren und reflektieren.
TU Berlin, Lehrstuhl für Internationale Urbanistik und Entwerfen, Habitat Unit
Safe(r) City? / Sichere(r) Stadt? Safe(r) Housing? / Sicher(er) Wohnraum?
Solidarische Praktiken und Infrastrukturen für queer-feministisches Wohnen in Berlin
Sommersemester 2022, donnerstags
Dr. Christian Haid, Dr. Anna Steigemann, Prof. Dr. Elke Beyer, Prof. Anke Hagemann
In Zeiten der Krise rufen viele Akteure zur Solidarität auf. Der Begriff „Solidarität“ ist jedoch oft nur eine leere Worthülse. Gleichzeitig zeigen die Pandemie und der Krieg die gesellschaftliche Relevanz von Solidarität auf, insbesondere angesichts der sozialen Frage/Wohnungsfrage, sozialer und politischer Herausforderungen wie der Prekarisierung von Arbeit, rassistischer und/oder queer/transphober Diskriminierung, sozialer Ausgrenzungsprozesse und Umweltverschmutzung. In diesem Zusammenhang stellt das Studio die Frage, welche solidarischen Praktiken als mögliche Katalysatoren einer größeren gesellschaftlichen, räumlichen und urbanen Transformation verstanden werden können, wobei der Schwerpunkt auf dem Wohnen für marginalisierte queer-feministische soziale Gruppen liegt.
Safe(r) City? / Sichere(r) Stadt? Safe(r) Housing? / Sicher(er) Wohnraum? – TU Berlin
RISEBA Universität Riga, RTU Riga und Hochschule Wismar
DesignBuild Workshop ‚Riga Floating Bridge‘
17.-20. Mai 2022
Susanne Brorson (Riseba Riga / Hochschule Wismar), Dainis Smits (Riseba Riga), Egons Berzins (RTU Riga), Maris Bardins (Riseba Riga), Mathias Klöpfel (TU Dortmund)
Die RISEBA-Fakultät für Architektur und Design und die RTU-Fakultät für Architektur befinden sich auf beiden Seiten des Zunda-Kanals in Riga, ohne dass es eine physische Verbindung gibt. Das Ziel dieses Selbstbauprojekts ist es, eine Verbindung zwischen den beiden Universitäten mit Architekturstudierenden aus Lettland und Deutschland zu schaffen. Die Aufgabe des Part1/Design-Workshops an der Floating University war es, Ideen und Gestaltungsvorschläge für diese neue Verbindung und Begegnungsstätte zu entwickeln. Teil 2/Der Umsetzungsworkshop wird im Sommer’22 mit Studierenden in Riga stattfinden.
Die neue “ Floating Bridge “ zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Architekturfakultäten zu stärken, nicht nur durch kulturelle Veranstaltungen, sondern auch durch diesen einzigartigen Workshop und das für dieses Projekt vorbereitete Lehrformat. Dieses Selbstbauprojekt wird das Bewusstsein für den Klimawandel und die wachsende Bedeutung der schwimmenden Architektur (Aquatektur) schärfen und eine sehr wertvolle Erfahrung für die Studierenden sein, die vom Konzept bis zur Umsetzung unter realen Bedingungen mit nachhaltigen und recycelten Materialien lernen. Die teilnehmenden Studierenden aus Lettland und Deutschland werden diese neue Verbindung, diesen neuen Ort, „um eine neue Stadt zu bauen“, darstellen, zeichnen und gestalten.
Gefördert durch die STO-Stiftung
HGB-Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig // Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Fachgebiet Fotografie, Klasse für Fotografie und Medien // Klasse Klasse
3.–6. Mai 2022
Ines Schaber, Sophia Kesting, Ronny Aviram, Nicole Burnett, Tobias Fabek, Francesco Fogler, Henry Giggenbach, Nea Gumprecht, Philip Hagen, Inka Hilsenbek, Eunjung Hwang, Noah Müller, Laura Wichmann
Unsere Themen in der Floating University berührten Codes of Conducts in Lernumgebungen und in der Fotografie:
Wir haben uns Fragen gestellt, gelesen und diskutiert: Wie arbeiten wir zusammen? Brauchen wir Regeln? Sind diese Regeln bereits vorhanden oder müssen wir sie erst formulieren und aushandeln? Prägt der Raum, in dem wir uns befinden, unsere Beziehungen? Was sind die Protagonisten in der Fotografie und wie können wir ihre Rolle verstehen und aushandeln?
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK Stuttgart), Bildende Kunst, Intermediales Gestalten
10.-15. Oktober 2022
Prof. Antonia Low